Viszerale Osteopathie – die inneren Organe in Balance bringen
Die viszerale Osteopathie ist ein Teilgebiet der Osteopathie und wurde maßgeblich von dem französischen Osteopathen Jean-Pierre Barral in den 1980er Jahren weiterentwickelt. Er stellte fest, dass nicht nur Knochen und Muskeln, sondern auch unsere inneren Organe – die sogenannten Viszera – Bewegung brauchen, um gesund zu funktionieren. Seine Idee: Einschränkungen in der Beweglichkeit von Organen oder des umgebenden Gewebes können sich negativ auf den gesamten Körper auswirken.
Wie wirkt die Therapie?
Jedes Organ ist über feine Bindegewebsstrukturen mit dem Bewegungsapparat und dem Nervensystem verbunden. Ist diese Beweglichkeit eingeschränkt – z. B. durch Narben, Entzündungen, Spannungen oder Fehlhaltungen – kann das zu Beschwerden führen. Durch sanfte, manuelle Techniken spürt der/die Therapeut/in diese Spannungen auf und bringt die betroffenen Strukturen wieder in eine bessere Funktion und Beweglichkeit.
Warum wird sie angewendet?
Die viszerale Osteopathie hilft, das Zusammenspiel von Organen, Bindegewebe und Bewegungsapparat zu harmonisieren. Ziel ist es, die Organfunktionen zu verbessern, Schmerzen zu lindern und die Selbstregulation des Körpers zu unterstützen.
Ablauf einer Behandlung
Nach einem Gespräch und einer gründlichen Tastuntersuchung werden mit feinfühligen Griffen Spannungen im Bauch- und Brustraum erspürt und behandelt. Auch Strukturen wie Zwerchfell, Faszien oder das Nervensystem können mit einbezogen werden. Die Behandlung ist sanft, aber gezielt – und wird oft als sehr befreiend und tief entspannend wahrgenommen.
Typische Anwendungsgebiete
Verdauungsbeschwerden (z. B. Reizdarm, Völlegefühl, Blähungen)
Menstruationsbeschwerden
Narben und Verklebungen nach Operationen
Rückenschmerzen mit innerer Ursache
Atemprobleme, Zwerchfellverspannungen
Unterstützung nach Infektionen oder bei chronischen Entzündungen
funktionelle Beschwerden ohne klare organische Ursache
Die viszerale Osteopathie ist eine sanfte Methode, die den ganzen Menschen in den Blick nimmt – mit dem Ziel, wieder mehr Bewegungsfreiheit und inneres Gleichgewicht zu schaffen.